5. März 2024

Net amol ignorieren...?

Pressemitteilung

„Net amol ignorieren…“, möchte man gern mit Karl Kraus ausrufen, wenn man an verschiedene Anlässe und Meldungen der vergangenen Tage und Wochen denkt. Aber es ist leider notwendig, genauer hinzuschauen.
Da ist zum einen die Eröffnung der Unterschriftensammlung für drei Volksbefragungsanträge, die derzeit in den Gemeinden des Landes aufliegt. Es geht bei den Anträgen um das „Recht auf Eigenproduktion von Lebensmitteln“, dann um das „Recht auf Bargeldzahlung“ und schließlich um den „Stopp der Gender-Indoktrination in den Schulen“. Initiiert wurde die Unterschriftensammlung von einer Organisation namens „Liberi In Veritate“. Man reibt sich die Augen: Es gibt eigentlich kein Verbot der Eigenproduktion von Lebensmitteln, ebenso kein Verbot von Bargeldzahlungen. Ebenso keine von irgendwem angeordnete „Gender-Indoktrination“ in den Schulen. Wozu das Ganze also? Offensichtlich geht es den Initiatoren darum, Ängste zu schüren und die Diskurshoheit über bestimmte Themen zu besetzen. Gewährsmann der Betreiberorganisation „Liberi In Veritate“ ist Mons. Carlo Maria Viganó, ein im Schisma mit der katholischen Kirche lebender Bischof und einer der schärfsten Gegner von Papst Franziskus. Er tut sich mittlerweile als Propagandist von Verschwörungserzählungen, als Corona-Leugner und als Putin- und Trumpverehrer hervor. Mehr braucht man nicht zu sagen, um zu verstehen, wes Geistes Kind die Initiatoren sind.

Eine Meldung dieser Tage möchte man ebenfalls „net amol ignorieren…“. Aber auch hier müssen wir hinschauen. Der Neo-Abgeordnete Wirth-Anderlan ließ auf Nachfrage wissen, dass er daran denke, Martin Sellner nach Südtirol einzuladen. Wir erinnern uns: Sellner ist jener Herr, der vor einigen Wochen in Potsdam von der Remigration phantasiert hat und offen rassistische, völkische und antisemitische Positionen vertritt. Sellner ist Chefideologe der rechtsextremen Identitären Bewegung Österreich, die vom österreichischen Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung beobachtet wird. In Deutschland und in der Schweiz drohen Sellner bereits Einreisesperren. Will er sich jetzt mit der Hilfe von Wirth Anderlan eine öffentliche Plattform in Südtirol für seine rechtsextremen und kruden Verschwörungstheorien schaffen, etwa über einen angeblichen Bevölkerungsaustausch in Europa oder den Zusammenhang zwischen der Covid-Pandemie und der Migration? Es geht Wirth-Anderlan offensichtlich um Provokation und Medienaufmerksamkeit. Aber nicht nur: Es wird damit auch ein öffentlicher Raum geschaffen, in dem rechtsextremes Gedankengut und menschenverachtende Ungeheuerlichkeiten aussprechbar und diskutierbar werden. Wirth-Anderlan ist dabei, seine wahre Gesinnung zu offenbaren.

Als Christinnen und Christen sollten wir wachsam sein gegenüber solchen und ähnlichen Tendenzen und Aktivitäten. Das Katholische Forum sagt Nein zur Unterschriftensammlung von Liberi In Veritate und zur Einladung Martin Sellners.

6. Februar 2024

Buchvorstellung mit Wolfgang Palaver

Für den Frieden kämpfen. In Zeiten des Krieges von Gandhi und Mandela lernen
Buchvorstellung mit Wolfgang Palaver

Terroranschläge, Krieg, Aufrüstung – ob Ukraine, Israel/Palästina
oder Kongo: In vielen Teilen der Welt scheint Friede in weite
Ferne gerückt zu sein.
Wolfgang Palaver, Professor für Christliche Gesellschaftslehre,
analysiert die gegenwärtige Weltlage und macht die Gedanken
zur Gewaltfreiheit von Mahatma Gandhi und Nelson Mandela
zum Ausgangspunkt seiner friedensethischen Überlegungen:
Nicht blinder Pazifismus ist gefragt, sondern verantwortetes und
spirituell verwurzeltes Handeln im Sinne der Gerechtigkeit.
Das Buch motiviert Leser und Leserinnen, sich eine fundierte
Meinung zum Thema zu bilden und in das eigene Umfeld zu
tragen.

Die Buchvorstellung findet am Dienstag, 27. Februar mit Beginn um 19.00 Uhr im Pastoralzentrum in Bozen statt.
Moderation: Otwin Nothdurfter

22. Januar 2024

Josef Mayr-Nusser - Gedenken 2023/24

Stimme(n) der Zivilcourage
Poetry Slam im Bunker

Das Gedenken an Josef Mayr-Nusser, der für seine mutige Verweigerung des SS-Eids auf Hitler sein Leben ließ, steht auch 2023 wieder ganz im Zeichen der Zivilcourage. Die Kernbotschaft ist klar: Mut und Gewissen sind zeitlose Werte, die jeder Generation als Vorbild dienen können.
Insbesondere richtet sich das diesjährige Gedenken an junge Menschen und erstreckt sich erstmals über mehrere Termine, beginnend mit dem kirchlichen Gedenktag am 3. Oktober bis hin zu seinem Todestag am 24. Februar, an dem ein Poetry Slam im Bunker in der Fagenstraße in Bozen/Gries ausgetragen wird.

Am 24. Februar 2024 findet der Höhepunkt des diesjährigen Gedenkens an Josef Mayr-Nusser statt: Ein Wettbewerb im klassischen Slam-Format im Bunker in der Bozner Fagenstraße. Jugendliche ab der 1. Klasse Oberschule können dabei ihre Texte präsentieren. Um 15:00 Uhr gibt es eine geführte Bunkerbesichtigung in deutscher und italienischer Sprache. Der Einlass für das Publikum beginnt um 15:30 Uhr, mit der Möglichkeit, die Ausstellung zu Josef Mayr-Nusser zu besichtigen. Der Poetry Slam beginnt um 16:00 Uhr. Am Ende der Veranstaltung gibt es einen Umtrunk.

Jugendliche, die am Wettbewerb teilnehmen möchten, können sich unter https://skj.bz.it/jmn/ anmelden. Für das Publikum ist der Eintritt frei, eine Anmeldung unter seelsorge.pastorale@bz-bx.net ist aus organisatorischen Gründen erwünscht. Der Veranstaltungsort ist über diesen Google Maps Link zu finden: https://maps.app.goo.gl/VftFBGcYsVPBu5j4A.