Ein Stück ergrünte Begegnung der Völker und Kulturen

Der Garten der Religionen entstand, ausgehen von einer Vision der Präsidentschaft des Katholischen Forums, in enger Kooperation mit der Consulta dei Laici und mehreren Religionsgemeinschaften.

Die konkrete Umsetzung oblag einer Projektgruppe in Zusammenarbeit mit dem Architekten Christian Sölva. Die Entscheidung, einen Garten der Religionen anzulgen, hängt eng mit der spechenden Symbol des Gartens zusammen: regelmäßiges Pfegen, behutsames Hegen und Geduld für die nötige Zeit des Wachsens lassen ihn gedeihen. Ebenso verhält es sich mit dem interreligiösen Dialog. Für beide gilt: nur durch persönlichen Einsatz werden sie Wirklichkeit. Es gibt keinen Garten ohne Gärtner/in. Seit seiner Eröffnung am 1. Juni 2007 versinnbildlicht der Garten die friedvolle Weggemeinschaft verschiedener Religionen und Kulturen in Südtirol. So ist er also in doppeltem Sinne im Wachsen begriffen und wird immer mehr zum Ort des Dialoges: 2009 fanden sich z.B. Bischof Karl Golser und LH Luis Durnwalder jeweils zu sogenannten “Dialoggesprächen” ein. Damit erfüllt der Garten der Religionen den Auftrag des II. Vatikanischen Konzils:

“Wir können aber Gott, den Vater aller, nicht anrufen, wenn wir irgendwelchen Menschen, die ja nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind, die brüderliche Haltung verweigern.
Das Verhalten des Menschen zu Gott dem Vater und sein Verhalten zu den Menschenbrüdern stehen in so engem Zusammenhang, dass die Schrift sagt: 'Wer nicht liebt, kennt Gott nicht' (1 Joh 4,8). So wird also jeder Theorie oder Praxis das Fundament entzogen, die zwischen Mensch und Mensch, zwischen Volk und Volk bezüglich der Menschenwürde und der daraus fließenden Rechte einen Unterschied macht.
Deshalb verwirft die Kirche jede Diskriminierung eines Menschen oder jeden Gewaltakt gegen ihn um seiner Rasse oder Farbe, seines Standes oder seiner Religion willen, weil dies dem Geist Christi widerspricht. Und dementsprechend ruft die Heilige Synode (…) die Gläubigen mit leidenschaftlichem Ernst dazu auf, dass sie 'einem guten Wandel unter den Völkern führen' (1 Petr. 2,12) und womöglich, soviel an ihnen liegt, mit allen Menschen Frieden halten…” (Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen “Nostra aetate”, 5).